„Rühre
mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem
Vater“ (Joh 20,16-17 Vulg.)
Anonyme
monastische Homilie aus dem 13. Jh.
“Maria“,
ich kenne dich bei deinem Namen; lerne du mich durch den
Glauben kennen. „Da wandte sie sich ihm zu und sagte:
Rabbuni!, das heißt: Meister“, lehre mich, dich zu suchen,
lehre mich, dich zu berühren. „Rühre mich nicht an, denn ich
bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater“ (Joh 20,16-17
Vulg.): Du glaubst noch nicht, dass ich dem Vater gleich bin,
gleichewig und von gleicher Substanz. Glaube es, und du hast
mich schon berührt.
Dein Blick bleibt beim Menschen stehen, darum glaubst du
nicht, denn was man sieht, das glaubt man nicht. Du siehst
Gott nicht; glaube und du wirst sehen. Durch deinen Glauben
wirst du mich berühren, wie jene Frau, die die Quasten meines
Gewandes berührte und sofort geheilt wurde (vgl. Mt 9,20-22).
Warum [wurde sie geheilt)? Weil sie mich durch ihren Glauben
berührt hat. Berühre mich mit dieser Hand, suche mich mit
diesen Augen, eile zu mir mit diesen Beinen.
Ich bin nicht fern von dir, ich bin der ganz nahe Gott (vgl.
Deut 4,7), [ich bin] das Wort in deinem Mund und in deinem
Herzen. Und was ist dem Menschen näher als sein Herz? Dort,
ganz im Innersten, haben mich alle entdeckt, die mich gefunden
haben. Denn das, was außen ist, betrifft nur die Augen. Meine
Werke sind wirklich und bleiben doch zerbrechlich und
vergänglich; ich aber, ihr Schöpfer, ich wohne im Innersten
der reinen Herzen.
Anonyme monastische Homilie aus dem 13. Jh.
“Maria“, ich kenne dich bei deinem Namen; lerne du mich durch den Glauben kennen. „Da wandte sie sich ihm zu und sagte: Rabbuni!, das heißt: Meister“, lehre mich, dich zu suchen, lehre mich, dich zu berühren. „Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater“ (Joh 20,16-17 Vulg.): Du glaubst noch nicht, dass ich dem Vater gleich bin, gleichewig und von gleicher Substanz. Glaube es, und du hast mich schon berührt.
Dein Blick bleibt beim Menschen stehen, darum glaubst du nicht, denn was man sieht, das glaubt man nicht. Du siehst Gott nicht; glaube und du wirst sehen. Durch deinen Glauben wirst du mich berühren, wie jene Frau, die die Quasten meines Gewandes berührte und sofort geheilt wurde (vgl. Mt 9,20-22). Warum [wurde sie geheilt)? Weil sie mich durch ihren Glauben berührt hat. Berühre mich mit dieser Hand, suche mich mit diesen Augen, eile zu mir mit diesen Beinen.
Ich bin nicht fern von dir, ich bin der ganz nahe Gott (vgl. Deut 4,7), [ich bin] das Wort in deinem Mund und in deinem Herzen. Und was ist dem Menschen näher als sein Herz? Dort, ganz im Innersten, haben mich alle entdeckt, die mich gefunden haben. Denn das, was außen ist, betrifft nur die Augen. Meine Werke sind wirklich und bleiben doch zerbrechlich und vergänglich; ich aber, ihr Schöpfer, ich wohne im Innersten der reinen Herzen.